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Remotedesktop-Lizenzierungsmodus: Eine Anleitung zur Konfiguration unter Windows Server 2019

Remotedesktop-Lizenzierungsmodus: Eine Anleitung zur Konfiguration unter Windows Server 2019

Die Nutzung von Remotedesktopdiensten (RDS) ist eine bewährte Methode, um Benutzern einen sicheren Zugriff auf Windows-Serverumgebungen zu ermöglichen. Doch nach der Installation von RDS stoßen viele Administratoren auf ein häufiges Problem: Der Lizenzierungsmodus ist nicht konfiguriert. In diesem Beitrag erkläre ich, wie Sie den Remotedesktop-Lizenzierungsmodus korrekt einrichten – sowohl mit der GUI als auch mit PowerShell – und dabei typische Stolperfallen vermeiden.

Das Problem: Lizenzierungsmodus nicht konfiguriert

Nach der Installation der Remotedesktopdienste meldet der Server häufig, dass der Lizenzierungsmodus nicht konfiguriert ist. Dies führt dazu, dass die Remotedesktopdienste zwar funktionieren, aber in einem zeitlich begrenzten Testmodus arbeiten. Nach Ablauf der Testphase können sich keine Benutzer mehr anmelden.

Typische Fehlermeldung:

„Der Lizenzierungsmodus für den Remotedesktop ist nicht konfiguriert.“

Die Lösung: Lizenzierungsmodus konfigurieren

Option 1: Konfiguration über die GUI (Gruppenrichtlinien-Editor)

  1. Öffnen Sie den Gruppenrichtlinien-Editor (GPMC) mit gpedit.msc.
  2. Öffnen oder erstellen Sie eine Richtlinie für den Server
  3. Navigieren Sie zu: Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Remotedesktopdienste > Remotedesktopsitzungshost > Lizenzierung.
  4. Aktivieren Sie folgende Richtlinien:
    • „Remotedesktop-Lizensierungsmodus“: Wählen Sie „Pro Benutzer“ oder „Pro Gerät“.
    • „Angegebene Remotedesktop-Lizenzserver verwenden“: Geben Sie den Namen Ihres Lizenzservers ein (z. B. licensingserver.domain.local).
  5. Führen Sie folgenden Befehl aus, um eine zeitnahe Übernahme der Konfiguration zu erreichen
gpupdate /force

Option 2: Konfiguration mit PowerShell

PowerShell ist oft schneller und eignet sich besonders gut für automatisierte Prozesse. Hier sind die notwendigen Befehle, um den Lizenzierungsmodus und den Lizenzserver festzulegen:

Lizenzierungsmodus festlegen:
Set-ItemProperty -Path "HKLM:\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Terminal Server\RCM\Licensing Core" -Name "LicensingMode" -Value 2
  • 2 steht für den Modus „Pro Benutzer“.
  • 4 steht für den Modus „Pro Gerät“.
Lizenzserver konfigurieren:
Set-ItemProperty -Path "HKLM:\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows NT\Terminal Services" -Name "LicenseServers" -Value "Server1,Server2.example.com,192.168.1.1"
Neustart des RDS-Dienstes (optional, falls keine sofortige Wirkung):
Restart-Service TermService -Force
Status überprüfen:

Sie können den aktuellen Lizenzierungsmodus und den Lizenzserver mit folgendem Befehl prüfen:

Get-ItemProperty -Path "HKLM:\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Terminal Server\RCM\Licensing Core" | Select-Object LicensingMode
Get-ItemProperty -Path "HKLM:\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows NT\Terminal Services" | Select-Object LicenseServers

Überprüfung der Konfiguration

Nach der Konfiguration können Sie den Status auf zwei Arten überprüfen:

Methode 1: Server-Manager

  1. Öffnen Sie den Server-Manager.
  2. Navigieren Sie zu Remotedesktopdienste > Übersicht.
  3. Überprüfen Sie, ob die Lizenzierungswarnung verschwunden ist.

Methode 2: PowerShell

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um den Lizenzierungsstatus zu prüfen:

Get-WmiObject -Namespace "Root/CIMV2/TerminalServices" -Class Win32_TerminalServiceSetting | Select-Object LicensingType, Mode
  • LicensingType: Zeigt den Lizenzierungsmodus an (2 = „Pro Benutzer“, 4 = „Pro Gerät“).
  • Mode: Zeigt den aktuellen Betriebsstatus des RDS-Servers.

Für die Abfrage der Lizensierungsserverliste führen Sie folgenden Befehl aus:

(Get-WmiObject -Namespace "Root/CIMV2/TerminalServices" -Class Win32_TerminalServiceSetting).GetSpecifiedLicenseServerList()

Häufige Fehlerquellen

  1. Falscher Lizenzierungsmodus: Stellen Sie sicher, dass der Modus („Pro Benutzer“ oder „Pro Gerät“) zu Ihren Lizenzen passt.
  2. Firewall blockiert Kommunikation: Überprüfen Sie, ob die Ports (z. B. 135, 3389) zwischen dem Lizenzserver und den RDS-Hosts geöffnet sind.
  3. DNS-Probleme: Der Lizenzservername muss über DNS korrekt aufgelöst werden.

Daniel Jörg Schuppelius

Selbstständiger IT-Dienstleister und Assistent für Elektronik und Datentechnik, Ich bin sozusagen Mädchen für alles was die Informationstechnik angeht. Kümmere mich gerne um Probleme, an denen andere Dienstleister scheitern und bin ständig auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Entwickle gerne Programme und Skripte und kümmere mich um diverse Blogs und Seiten. Auch sonst probiere ich mich an neuen Techniken aus, um mich noch unabhängiger von anderen Personen zu machen. Wenn du willst, dass irgendetwas funktioniert, dann kümmere dich immer selbst darum.

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